Auswertung der Umfrage
"Mobbing in Zeiten von Corona"
In welcher Funktion arbeiten Sie an der Schule / pädagogischen Einrichtung?
(Mehrfach-Nennungen sind möglich.)
- JUGENDBILDUNGSREFERENTIN
- Schulsozialarbeit
- stationäre Jugendhilfe
- Bezugserzieher
- Leiterin der Jugendwerkstatt Stolberg,Kooperationsprojekt mit dem Berufskolleg Stolberg
- Integrationsbegleitung
- Koordination Schulsozialarbeit
- Schülerin
- Präventionsbeauftragte
- Jugendsozialarbeit an Schule (JaS)
- Schülerin
- Schüler
- Schüler
- Schulmediatorin
- Trainerin
Wie hat sich allgemein das Mobbing unter Schüler:innen aus Ihrer Sicht seit Beginn der Corona-Pandemie entwickelt bzw. verändert?
(Mehrfachnennungen sind möglich.)
Wie hat sich aus Ihrer Sicht das Mobbing insbesondere in Zeiten von Distanzunterricht und digitalem Lernen verändert? Welche Aussagen treffen Ihrer Meinung nach zu?
(Mehrfachantworten sind möglich.)
- Durch die Übertragung der persönlichen Kontakte auf digitale Formen der Kommunikation gab es mehr Möglichkeiten für Missverständnisse.
Wie wurden Sie auf Mobbing-Situationen in der Pandemie aufmerksam?
(Mehrfachnennungen sind möglich.)
- soziale Fähigkeiten haben viele SuS "verlernt"
- Ich habe Kinder in der Notbetreuung erlebt und gesprochen. Teilweise auch Telefonate mit Kindern im Distanzlernen geführt
- ich lese die Chats der Schüler:innen im Distanzunterricht mit
- verbale Angriffe im Schülerchat, Mikrofon und Kamera der betroffenen Person ausgeschaltet und / oder aus der Konferenz geworfen
- Lehrer
- Hinweise von Lehrern oder Horterziehern
- Mitteilung durch die Lehrer*innen
- Lehrkraft
- Sozialpädagogische Fachkraft berichtete über vorangegangenes Mobbing an einer anderen Schule, woraufhin ein Schulwechsel erfolgte
- durch Lehrkräfte
- Lehrkräfte, Eltern, ASD
- Schulsozialarbeiter*innen
- Lehrer
- Information von Lehrkräften
- Der Klassenlehrer hat die Situation an uns Kolleg*innen herangetragen. Davor war zu bemerken gewesen, dass 2 Schülerinnen ruhiger geworden waren und auch schon mal gefehlt hatten im Online-Unterricht.
- Durch unsere Sozialpädagogin
- Info der Lehrer
- Leider fehlt der direkte Kontakt zu den Schülern für mich als Schulsozialarbeiterin . Ich fühle mich in dieser Zeit sehr Hilflos, da ich kein direktes Gespür für die Schüler entwickeln kann.
- Hinweise durch Klassenleitung
An welchen Orten im Netz haben Sie Mobbing-Aktivitäten selbst wahrgenommen bzw. über welche Orte wurden Sie informiert, dass dort Mobbing-Handlungen gegen einen Schüler oder eine Schülerin stattgefunden haben?
(Mehrfachantworten sind möglich.)
- Snapchat
- Iserv
- Lernplattform der Schule
- vIDEOKONFERENZ
- in den Chats der Lernplattformen
- MS Teams
- Online-PC-Spiele
- Plattform der Schule
- iServ
- Schulplattformen
- Microsoft Teams
- Snapchat
- Teams Zoom
- iserv
- Fortnite
- Schulplattform, Big blue button
Welche Formen von Mobbing im Netz haben Sie wahrgenommen?
(Mehrfachantworten sind möglich)
- massive "Annäherungsversuche"
- Explizite "Läster-Gruppen" (WhatsApp) über einzelne Personen
- Es wurden so genannte „Sticker“ von Kolleg*innen erstellt, denen dann diffamierende oder beleidigende Äußerungen gegen die Schülerinnen angefügt wurden. Diese wurden in den sozialen Plattformen veröffentlicht.
- Lustig machen über Handhabung bei der Corona Testung
Welche gegen einen Schüler oder eine Schülerin gerichteten Mobbing-Handlungen haben Sie im digitalen Unterricht direkt wahrnehmen können?
(Mehrfachnennungen sind möglich.)
- Missgeburt, unerwünschtes Kind,
- Schimpfwörter, sexistische Herabsetzungen
- diverse Beleidigungen
- Ist dumm, schau wie es bei denen Zuhause aussieht (Über sichtbaren Hintergrund bei Videokonferenzen), die sind arm so wie es bei ihnen aussieht, die muss sich ja ein Zimmer mit 2 Geschwistern teilen - voll assi bei denen
- beispiels weise hure dreckts kind
- Wenn der oder die SchülerIn nicht gleich alles verstanden hat oder nicht so gut mit der Technik zurecht kommt. Dies wird dann im Chat unter den anderen Schülern zum Thema.
- Schlecht über sie reden
- Dich mag keiner!
- Checkst das gar nicht... bist wieder zu blöd dazu
- Ich will nicht mit Person x arbeiten, der / die kann gar nix oder nervt
- rollende Augen, lachen, Screenshots
- lachen, Grimassen schneiden,
- SuS fühlen sich belästigt, sogar bedroht durch durch andauernde Kontaktversuche während Mitschüler das "lustig" finden
- Schüler:innen werden aus dem Klassenchat entfernt
- Keine
- Ich habe keinen direkten Kontakt durch z.B. Digitalen Unterricht.
- Gespräche geführt
- Telefonische Gespräche mit den Betroffenen und ihren Eltern, persönliche Gespräche
- Kontaktaufnahme mit den Mobbenden
- Präsenzgespräche, wenn die Kinder in der Schule waren.
- Gespräche mit Eltern bzw. Betroffenen
- Ansprache des Täters
- digitale Gespräche mit Beteiligten
- Kontaktaufnahme mit beteiligten Schüler*innen über die MS Teams-Zugänge per Video-Chat
- Während der Pandemie habe ich ein Angebot an Klassenleitung gemacht, da es in Präsenzunterricht zu Mobbing gekommen war, aber eine Intervention schien dann nicht mehr nötig zu sein
- Beratung der SuS / Gespräche mit den ausführenden SuS / Hilfe dabei, den Vorfall bei der Polizei zu melden / einbeziehen der Lehrkräfte / in Kenntnis setzen der Schulleitung
- Direkte Ansprache z.B. der Gruppengründer (WhatsApp) / Im Wechselunterricht konnte der NBA auch analog durchgeführt werden
- No Blame digital hat nicht funktioniert Direkte Ansprache der Eltern der betroffenen Schüler:innen, Gespräche mit den betroffenen Schüler:innen
- Gespräche mit Eltern, Schülern, Hausbesuche, Mitteilung an Lehrer und Schulleitung, Ansprache des Themas bei allen Schülern & Eltern in Form eines Videobeitrags auf der Schulkommunikationsapp SDUI, Beitrag zur aktuellen Lage in Form eines Appells auf der Homepage der Schule , regelmäßige Telefonate
- persönliche Gespräche mit Schüler*innen in der Notbetreuung
- Gruppengespräch inkl Lehrkraft und Schulleitung
- Gespräch mit den Schülern, im Wechselunterricht auch persönlich.
- Intervention an der Schule
- Gespräche geführt
- Habe es direkt angesprochen und mich klar positioniert
- Elterngespräche, Schülercoaching i.S.v. was sie selbst aktiv dagegen tun können. Viel bekommen wir nicht mit.
- Die Klassenlehrkraft hat eine Klassenkonferenz einberufen mit den Tätern und deren Eltern, und den Kolleg*innen, die in der Klasse unterrichten. Der Schulleiter war dabei, ebenso die Schulsozialarbeiterin. Im Endergebnis wurden die Sticker gelöscht, die Täter haben sich bei den Betroffenen entschuldigt (Schülerinnen und Lehrer*innen), sie hielten ein Referat über das Recht am eigenen Bild und bekamen den Schulverweis angedroht.
- Gespräche, Aufklärung, Wiedergutmachung, Absprachen
- Das Thema mit den Schülern aufgegriffen.
- Ich hab mit Lehrer und Schüler gesprochen
- Einzelgespräche mit Betroffene, Gespräche mit Lehrer*innen - bilden einer Unterstützergruppe (anglehnt an den No Blame)
- Kontakt zur Klassenlehrerin + Thematisieren im Werkbereich
- Gespräch mit Eltern und Schülern
- keine Mobbing Erfahrungen mit bekommen
- Ich habe das Gespräch mit allen Beteiligten zum Zeitpunkt des Präsentsunterricht geführt.
- No Blame Approach im Wechselunterricht angwendet, also an den Präsenztagen
- Gespräche mit Eltern
- Besprechung des Konflikts im Klassenrat, anschließend Eltern- und Schülergespräche, Einleitung des schulinternen Anti Bullying Programms. Im Wechselunterricht werden wir mit der Klasse ein Projekt zum Thema starke Klassengemeinschaft machen und uns intensiv mit dem Thema Mobbing beschäftigen
- Nichts
- Gespräche mit einzelnen Schüler*innen und kleinen Gruppen
- Digital gar nicht, sondern an den Tagen, an denen die Schüler/-innen in der Schule waren.
- Während Präsenzzeiten. Treffen der Unterstützungsgruppe unter Beachtung der jeweils gültigen Maßnahmen
- Auch Lehrer/innen werden gemobbt
- Wir hatten verhältnismäßig kurze Phasen, in denen es für einen Teil der Schüler gar keinen Präsenzunterricht gab und die Schüler ihre Kontakte nur digital pflegen konnten. Ich hatte oft den Eindruck, dass Konflikte im digitalen Kontext mehr als im realen Leben auf missverstandene Kommunikation zurückzuführen waren- auch wenn die Betroffenen sich gemobbt fühlten, habe ich diese Einschätzung manchmal nicht geteilt- dementsprechend war ein einfaches persönliches Gespräch in diesen Fällen für die Klärung und Lösung erfolgreich. Umgekehrt hatte ich den Eindruck, dass bestehende Konflikte oder Prozesse durch den fehlenden Alltagskontakt eher abflauten...hier ging es dann erst wieder los, wenn durch den Präsenzunterricht wieder ein persönlicher Umgang gegeben war.
- Wahrnehmung für Mobbing und die Notwendigkeit von schnellen Interventionen sowie Opferschutz ist bei manchen KuK nicht ausgeprägt / sie sehen andere Baustellen als vordringlich (fachliches Vorankommen)
- Um zu beurteilen, ob die Mobbingfälle in der Pandemie weniger/gleichbleibend/ oder mehr wurden, muss man die Ursprungsvariante des Mobbens anschauen: passierte es häufig Nachmittags/Abends online, dann ging das auch während des Distanzlernens so weiter, zB. weil weiterhin die gleichen Online-Spiele gemeinsam gespielt wurden. Passierte es häufig in der Schule, hörte das Mobbing oft sofort auf - "aus den Augen, aus dem Sinn". Viele Kinder, die Schwierigkeiten im sozialen Miteinander haben und deswegen als Außenseiter in eine Mobbingsituation geraten sind, profitieren vom Homelearning. Daraus resultierende Einsamkeit ist natürlich immer noch ein anderer Faktor, welcher nicht vergessen werden darf. Aber die Konflikte, die das Lernen in einer Großgruppe mit sich bringt, sind seit der Pandemie deutlich zurück gegangen.
- Die Erreichbarkeit der SuS ist durch den Distanzunterricht stark eingeschränkt und somit die Handlungsmöglichkeiten. Der virtuelle Raum bietet durch seine mannigfaltigen Möglichkeiten auch Mobbingausführenden den Schutz der Anonymität. Ein Ausmachen der "Täter" wird immens erschwert
- Unser Beratungsteam hat schon vor der Corona-Pandemie wahrgenommen, dass das Mobbing weniger im Klassenraum, als im Digitalen Raum stattfindet. Wir als Lehrkräfte bekommen das Mobbing so manchmal noch später oder gar nicht mit, als es früher schon der Fall gewesen ist. Online-Mobbing ist nicht erst seit Corona ein ganz großes Problem!
- Das Mobbing hat auch in den Elternchats zugenommen (herziehen über Kinder bzw. deren Familien, Abwertung, Schlechtmachen bei Lehrern und anderen Eltern)
- dass man leute beldeidgt,die man mit reinzieht, obwohl die personen nichts damit zutun hat. Ich würde raten, dass man auch mit dieser person und einer vertraungsperson redet
- Die Schüler*innen haben Angst die Kameras im Distanzunterricht anzumachen, weil sie fotografiert oder gefilmt werden.
- Ich gehe davon aus, dass Mobbing sich schleichend steigert und vor allem dem Frustabbau dient. In der aktuellen Form des Distanzunterrichts bekommen wir wenig mit. Falls doch, wenden sich Eltern und Lehrkräfte an mich. Von Schülerseite wurde in der aktuellen Zeit nichts an mich herangetragen. Das bedeutet jedoch nicht, dass nichts läuft. Wir konzentrieren uns auf Aktivitäten zur Stärkung der Selbststruktur, Anregungen zum Umgang mit Krisensituationen und Lehrer-Schüler-Gespräche bis hin zu -coaching.
- Ich möchte wieder Präsenzveranstaltungen bei Euch in Köln besuchen können :)
- klassische Streitschlichtung - Friedenstreppe
- Freiwillige Benutzung des Bildschirms im Teamsitzungen Regeln für die online Sitzungen Einstellungen für die online Sitzungen, damit sich niemand ein Hecken kann und Dinge verschicken oder den Lehrern komische Ohren an Heften und so weiter Immer wieder neue links
- Ich glaube, dass wir nur die Spitze des Eisbergs sehen. Wir beobachten, dass viele Schüler sich zurückziehen + Krankheit vorschieben, um dem Kontakt zu entgehen. Die Fehlzeiten im Klassenchat sind enorm.
- Ich habe einfach das Gefühl, dass ich nicht mitbekomme. Unter den Streitschlichtern aber auch innerhalb der Klasse 7 (wo ich Klassenlehrerin bin) scheint es laut den Schüler*innen keine Mobbing Erfahrungen zu geben. Das Argument war, man erlebt ja nichts zusammen, daher findet auch nicht viel Austausch statt.
- Ich werde zur Zeit vermehrt von der Schule in der Notbetreuung eingesetzt und habe daher als Schulsozialarbeiterin wenig Kontakt zu den Schülern welche in Distanz unterrichtet werden. Dies hat zur Folge, dass ich schlecht auf die Sorgen der Kinder eingehen kann. Das Programm No Blame Approach habe ich vor der Pandemie schon erfolgreich einsetzten können. Dafür noch mal ein herzliches Dankeschön, an ihrer Ausbilder!
- Distanzunterricht bedeutet auch, dass man die Beziehung zu seinem Schüler verliert. Ohne eine gefestigte und vertrauensvolle Beziehungsarbeit, verlieren unsere Schüler*innen den Zugang zu uns. Wir brauchen nicht nur Zeit zum lernen, sondern auch Zeit für das soziale Miteinander, für eine faire Streitkultur und Platz für präventive Möglichkeiten